Lerne von Leistungssportlern – heute: Paartänzerin Alina Muschalik

Im Rahmen meiner Tätigkeit als Sprecher der Fachgruppe Sport des DVNLP interviewe ich Leistungssportler (aktive & passive) und Trainer, um von Ihnen zu erfahren wie sie sich auf den Punk zu „Höchstleistungen“ motivieren können. Das ganze Interview bekommt Ihr hier:

Interview mit Paartänzerin Alina Muschalik 

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Alina ist zusammen mit Ihrem Tanzpartner Nikita Goncharov norddt. Meister im Standard und Latein Paartanz, gehören zu den Besten 10 Tänze Paaren Deutschlands und beide konnten auch International schon mehrfach für Aufsehen sorgen. Heute durfte ich die Leistungssportlerin interviewen, die neben ihrem Studium ein kleines Zeitloch dafür gefunden hat.

Alina, was treibt dich an täglich an deiner Tanzkarriere zu arbeiten?

Die Leidenschaft zum Sport, ansonsten würde ich nicht 6 x die Woche trainieren. Vor allem treibt mich die Kombination aus Musik, Partnering und Emotionen an. Die Musik nimmt eine Hauptkomponente in meinem Leben ein. Zum einem gibt sie mir Motivation und zum anderen Entspannung. Da kommen automatisch die Emotionen bei mir raus. Außerdem treibt mich mein Wille selber tagtäglich dazu an, immer besser zu werden – Denn Talent ist nur die eine Seite der Medaille, die andere besteht aus Fleiß, harter Arbeit und einen langen Atem.

Hast du ein bestimmtes Ritual oder eine Routine vor/während eines Turniers?

Das Turnier beginnt mindestens eine Woche vorher. Durch Fokussierung und Visualisierung beginnt meine mentale Vorbereitung. Bei bekannten Turnieren, auf denen ich bereits aufgetreten bin und dadurch automatisch die Tanzfläche kenne, versuche ich mir vorzustellen wie ich meine Anfänge der Tänze tanzen möchte, z.B. wie stelle ich mir meine Bewegungen im Raum vor? Außerdem brauche Ich ein Gefühl von „Ich bin vorbereitet“. Bis zu 3 Tagen vor einem Turnier, trainiere ich richtig hart, gebe also Vollgas. Ich bin zufrieden, wenn ich das Gefühl habe, dass ich gut vorbereitet bin – mehr kann ich jetzt nicht mehr machen und ich habe alles gegeben.
24 Stunden vorher versuche ich bewusst zu entspannen und zu regenerieren. Ich stimme mich richtig auf den Wettkampf ein, am liebsten an einem ruhigen Ort in der Natur oder im Spa im Hotel. Dort gehe ich in mich und genieße die mentale Ruhe, gerne auch mit Musik.
Damit das Turnier an sich auch gut geht, sollte alles vorbereitet sein. Die Koffer müssen einen Abend vorher gepackt oder die Tanzschuhe gekratzt sein (rutschige Schuhe gehen gar nicht!).Am Turniertag analysiere ich dann zuerst die Umgebung, wenn ich in den Tanzsaal reinkomme.Ich schaue mir den Saal genau an: Ich stelle mir vor wie ich meine Tänze im Saal aufbaue und versuche mir im Kopf bereits vorzustellen, wie mein Tanzen im Turnier aussehen soll. Auch mein Tanz-Partner muss mitspielen. Jeder tanzt zum Aufwärmen für sich erst einmal die Choreo durch und der andere beobachtet die Bewegungen. Hier geht es darum ein besseres Gefühl zu bekommen und seinen Körper auf die kommenden Anstrengungen vorzubereiten.

Bist du ein positiver Mensch?

Positive Gedanken spenden Kraft und negative Gedanken rauben Kraft. Das habe ich am eigenen Leib erfahren. Negative Gedanken und Selbstzweifel, die jeder Sportler hat, dass muss man abtrainieren, um die positiven Gedanken aus sich rausholen zu können. Natürlich ist das Trainieren der mentalen Stärke ein langer, komplizierter Weg und auch ich arbeite stets noch kontinuierlich daran. Man muss aber letzten Endes selber an sich glauben, um das erreichen zu können, was man erreichen möchte! Manchmal schafft man dann sogar das „Unmögliche“

Wie machst du das?

Ich pushe mich durch mein Mantra: Ich kann, das Ich schaff das und ich will das!

Wenn mal was nicht klappt?

Ich lerne damit umzugehen, es objektiv zu sehen. Wenn zum Beispiel etwas während eines Turniers nicht so ganz geklappt hat, sage ich zu mir selbst, dass ich das in der nächsten Runde besser machen werde.
Ich versuche in mich hineinzugehen, zu reflektieren und mich darauf zu konzentrieren, um den nächsten Tanz oder die nächste Runde besser zu machen. Doch insgesamt müssen Leistungssportler einfach auch mit Niederlagen umgehen können, da auch diese wichtig für die Weiterentwicklung und für den Prozess sind. Denn die Besten stehen nicht ganz weit oben, weil sie immer jedes Turnier gewinnen, sondern weil sie wissen, wie man mit Niederlagen umgehen muss und den Blick weiter nach vorne behält.

Was bedeutet Erfolg für dich?

Erfolg ist für mich nicht nur ein Ziel, welches ich erreichen möchte. An meinem Erfolg hängen tausend Leute, u.a. Familie, Trainer und der eigene Verband dran. Alle haben Erwartungen an mich. Mein Haupt-Ziel ist es jedoch, mich konstant weiterzuentwickeln. Solange ich Verbesserungen an meiner Leistung spüre, dann fühle ich mich erfolgreich. Ich muss nicht unbedingt jeden Wettkampf gewinnen, um mich erfolgreich zu fühlen. Es ist nicht nur ein Kampf gegen die Mitstreiter, sondern eher ein Kampf gegen mich selber.

Was ist dein Traum?

Natürlich ist der Traum jedes Tänzers einmal Weltmeister zu werden, somit ist dies natürlich auch meiner. Doch, was ich innerhalb meiner sportlichen Karriere auch noch erreichen möchte, ist, dass ich Menschen durch mein Tun und Handeln inspirieren kann. Denn ein richtiger Meister ist für mich nicht nur in sportlichen Aspekten der Beste. Ein Meister ist für mich der, der andere Menschen inspirieren, motivieren und emotional mitnehmen kann. Ich werde auf jeden Fall weiterhin an mich arbeiten, damit meine Träume nicht nur Träume bleiben, sondern Realität werden.

Weitere Informationen zu Alina und ihrem Tanzpartner findet Ihr hier: https://thedancingheart.wordpress.com

Das Interview wurde im Juli 2018 mit René Eichelsbacher (Sprecher Fachgruppe Sport im DVNLP) durchgeführt. Wollen auch Sie sich interviewen lassen oder Sie kennen jemanden, den wir auch unbedingt interviewen sollten, so schreiben Sie bitte an infoeichelsbacher-personal-training.de

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